Kommentar: Am 19. Februar blieb unsere Welt stehen

Veröffentlicht am 19.02.2021 in Allgemein

Beim Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 ermordete der 43-jährige Hanauer Tobias R. insgesamt zehn Menschen. In und vor zwei Shisha-Bars, einem Kiosk und einer Bar erschoss er neun Bürger von Hanau mit Migrationsgeschichte. Danach erschoss er in der elterlichen Wohnung seine Mutter und sich selbst. Die Tat wird als rechtsextremer Terrorakt aus rassistischen Motiven eingestuft.

Von Janine Schulze

"Am 19. Februar blieb unsere Welt stehen", so die Äußerung eines Hinterbliebenen. Für viele Angehörige sind die Folgen der Tat noch heute jeden Tag zu spüren. Und auch ein Jahr nach dem Anschlag sind noch viele Fragen offen: Der Täter war deutschen Behörden seit Jahren mit paranoiden Wahnvorstellungen aufgefallen. Bis heute bleibt ungeklärt, warum er trotzdem seit 2002 legal Waffen besitzen konnte, warum in der Tatnacht Notrufleitungen fehlten, die Notrufzentrale unterbesetzt sowie Notausgänge einer Bar verschlossen waren.

Wir hoffen, dass zumindest noch auf ein paar Fragen Antworten gefunden werden können. Dennoch beantworten alle Antworten nicht die Frage, die alle Angehörigen für immer beschäftigen wird: "Warum?"

Wir akzeptieren es nicht, dass Menschen in unserer Gesellschaft von einem Rassisten ermordet werden. Und es darf kein Tabu sein, über Rassismus zu sprechen. Denn dieser existiert und wächst - wir müssen uns weiter laut und wehemend dagegen wehren und dürfen nicht die Augen davor verschließen. Dabei ist es nicht damit getan, dass an diesen Anschlag gedacht wird, vielmehr müssen, besonders von politischer Seite, auch Taten folgen.

Wir alle sind dazu aufgefordert, dem Rassismus keinen Raum zu bieten. Kein Platz für Rassismus! Wir sind eine vereinte Gesellschaft in all unserer Vielfalt.

 
 

Mitmachen!

Jetzt Juso-Mitglied werden und sofort bei uns mitmachen!

Der beste Landesverband

Die Jusos auf Landesebene!

Sozialistisch, Feministisch, Internationalistisch

Die Jusos auf Bundesebene!