Für einen solidarischen Staat - Axel Echeverria

Veröffentlicht am 20.12.2020 in Allgemein

Der 20. Dezember ist jährlich der internationale Tag der Solidarität. Für uns ist Solidarität ein wichtiger Begriff, für den wir immer wieder einstehen. Doch Solidarität ist ein abstraktes Wort. Alle verstehen etwas anderes darunter. Wir haben unseren Kandidaten für das Bundestagsmandat in Witten, Hattingen, Sprockhövel, Herdecke und Wetter, Axel Echeverria, gefragt, was er unter Solidarität versteht.

Axel Echeverria

Für Sozialdemokrat*innen gehört Solidarität zu den politischen Grundwerten, die sie vertreten. Damit gilt dies natürlich auch für mich. Aber in Zeiten von Corona wurde dieses Wort fast inflationär gebraucht. Auch von Konservativen. Solidarisches Handeln mit unseren Nachbar*innen, mit Älteren, die unter Vorerkrankungen leiden, mit Pflegepersonal, Ärzt*innen, Angestellten in den Supermärkten, Wohnungslosen und Geflüchteten. Solidarität zwischen den Bundesländern, den Ländern der Europäischen Union und den Völkern dieser Welt. So sollte es sein – auch nach Corona!

Aber wofür steht dieser Begriff genau und was verstehe ich selbst darunter? Ist Solidarität ein Wort? Ein Wert? Oder doch eine Haltung? Oder sogar alles auf einmal?

Der Begriff kommt sprachgeschichtlich vom lateinischen solidus, was man heute noch mit „solide“ übersetzen kann. Somit geht es beim Wort Solidarität in aller erste Linie um eine Haltung. Eine Haltung des Einzelnen zu anderen Menschen oder anderen gesellschaftlichen Gruppen. 

Die Grundwertekommission der SPD belegt das Wort Solidarität nach sozialdemokratischer Lesart mit dem Inhalt „[…] wechselseitige Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Hilfe. Sie ist die Bereitschaft der Menschen füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Sie gilt zwischen Starken und Schwachen, zwischen Generationen, zwischen den Völkern. […]“.

Ich stehe voll und ganz hinter der sozialdemokratischen Definition des Wortes Solidarität. Vieles, was in Corona-Zeiten als solidarisches Verhalten betitelt wird und wurde, ist für mich eine Selbstverständlichkeit: Natürlich trage ich eine Maske, natürlich halte ich Abstand und natürlich habe ich nicht aufgehört, mir mehrmals täglich die Hände zu waschen.  

Solidarisches Verhalten gegenüber anderen ist für mich nicht nur eine Haltung, sondern eine Grundüberzeugung. Egal ob es um meine Familie, meine Freund*innen, meine Arbeitskolleg*innen, meine Genoss*innen, Bekannten oder um mir völlig fremde Menschen geht: Ich versuche solidarisch zu sein, ich versuche zu helfen und zu unterstützen, wo ich kann. Mit meiner ehemaligen betagten Nachbarin in Berlin habe ich mein Internet und meine Zeitung geteilt. Bei meinen heutigen Nachbarn bin ich der erste Ansprechpartner, wenn es um einen Katzensitter geht. Ich kaufe vor Ort beim lokalen Einzelhandel ein und stelle meine Couch immer wieder gerne als Schlafplatz zur Verfügung.

Politisch kämpfe ich um eine solidarische Gesellschaft. Die alte sozialdemokratische These, dass breite Schultern mehr tragen müssen und daher – wenn es um die Finanzierung unseres Staates geht  Reichere mehr zahlen sollen als Ärmere, ist weiterhin hoch aktuell.

Wir Sozialdemokrat*innen müssen uns auf Bundesebene für einen solidarischen Staat einsetzen. Das bedeutet für mich unter anderem, dass :

- wir die Städte finanziell auf stabile Füße stellen. Vergleichbare Lebensverhältnisse in unserem Land zu schaffen, funktioniert nur, wenn wir unsere Städte ähnlich gut finanziell ausstatten.  

- wir unseren Sozialstaat so weiterentwickeln, dass jeder Mensch eine Chance auf einen beruflichen Neuanfang erhält und die Menschen die Angst vor dem Sozialstaat verlieren. 

- wir dafür sorgen, dass aktuelle gesellschaftliche Veränderungen sozial und gerecht begleitet werden.

- wir unsere sozialen Sicherungssysteme weiterhin solidarisch organisieren und dass allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit ermöglicht werden muss.

Solidarität ist mehr als ein Wort und wir Sozialdemokrat*innen müssen durch unser Handeln dafür sorgen, dass dieses Land noch solidarischer wird. Ein starker Staat, der im Sinne aller handelt, ist für mich gelebte Solidarität.

 
 

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