12. DEMO-Kongress - „Wir in den Kommunen“

Veröffentlicht am 10.12.2017 in Allgemein

1,5 Tage Berlin, Rund 100 TeilnehmerInnen aus der ganzen Bundesrepublik und - ich. Vom 16.11 bis zum 17.11 fand der DEMO-Kongress „Wir in den Kommunen“ in Berlin-Schönefeld statt. Veranstaltet wurde das ganze vom DEMO-Magazin des sozialdemokratischen vorwärts-Verlag.

Trotz der Kürze des Kongresses gab es richtig viel zu lernen und zu erfahren. Bereits am Vortag begann der inoffizielle Teil. Bei einer Führung mit Walter Baldrup durch den Reichstag lernten wir die doch so hektischen Räume und Gänge aus einer anderen Perspektive kennen, nämlich absolut ruhig. Nur Besuchergruppen hörte man mal durch die Flure des Jakob-Kaiser-Hauses laufen, während einige Kamerateams auf Ergebnisse der Jamaika-Sondierungen warteten und die AfD-Fraktion ihre Fraktionssitzung abhielt. Zu sehen, dass die AfD wirklich im Bundestag sitzt und sie wirklich dort tagen, einige Meter weg von mir, ließ es mir kalt den Rücken runterlaufen und hat mich an das erinnert warum ich damals eingetreten bin. Gegen Hass, Hetze und für Toleranz.

Tagsdrauf ging es dann morgens um 10 Uhr da. Nach freudigem „Hallo“ hier und „Schön dich zu sehen!“ da, ging es los. Neben dem DEMO-Team begrüßte uns auch der stellvertretende Landeshauptmann aus der Steiermark, Michael Schickhofer. Ein Teil der SPÖ Steiermark hatte auch den Weg nach Berlin gefunden, was zu interessanten Gesprächen und ordentlichen Verständnisproblemen führte.

Nach einer Diskussion mit Kerstin Griese MdB zum Thema Kommune und Kirche, ging es in die Workshops, die man jedoch eher als Diskussionsforen bezeichnen kann.

Ich bin in die Runde EGovernment gegangen, unterwandert mit Sabine Gillessen (D64), Der Austausch war sehr lebhaft. Es ging nicht nur um digitale Verwaltung, sondern auch um Digitalisierung in den Schulen. Es wurde von einigen teilnehmenden gefordert, dass in den Schulen recht große Ungleichheiten herrschen, wer sich nun was leisten kann und warum nicht alle LehrerInnen mit neuen Medien umgehen. Als Lehramtsstudentin kann ich dazu nur leider sagen, dass das Thema Digitalisierung nicht wirklich im Studium vorkommt. Wenn die Profs teilweise nicht mit Uninetzwerken, Lernplattformen und ähnlichem klarkommen, dann kann man nicht erwarten, dass genau diese Leute den Studierenden den Umgang mit digitalen Lernmöglichkeiten beibringen bzw vorstellen können.

Kurze Kaffeepause und ein Beitrag von Ulrich Maly, OB aus Nürnberg. Während der 1,5 Tage gab es immer wieder kurze Einblicke aus Sicht von Bürgermeistern auf die Situation der SPD im Land, Bund und vor allem der Kommune.Weiter ging es für mich in dem Panel namens „Kommunalpolitik - Akzeptanz und Begeisterung schaffen“. Leider war dieses Panel schlecht organisiert, die Moderation hatte keinen roten Faden und teilweise waren die Äußerungen der Podiumsteilnehmer nicht produktiv sondern kontraproduktiv in Bezug auf Bürgerbeteiligung. Die Aussage, dass es Jugendpartizipation nur in 2 weisen gibt, als Jugendrat und Jugendforum, hat mich förmlich platzen lassen. Denn wenn wir uns Jusos und unsere Aktionen, egal in welchem Wahlkreis, anschauen oder uns Projekte von überparteilichen Organisationen zur Hand nehmen, sehen wir ganz ganz schnell, dass diese Aussage definitiv nicht stimmt!

Für Ablenkung um die Wut zu vergessen, sorgte der Kommunale Abend im Wasserwerk Berlin. Bei Wein und Essen ließ es sich doch viel besser und persönlicher diskutieren.

Nach einer kurzen Nacht ging es dann für meine Verhältnisse viel zu früh weiter. Gut, nach 2 Kaffee läuft das ganze dann auch wieder.

Leider schaffte es Thorsten Schäfer Gümbel nicht zum Kongress. Seine Sicht der Dinge hätte nochmal einen anderen Blickwinkel gegeben. Dafür hatte Frank Baranowski, OB aus Gelsenkirchen und Vorsitzender der SGK, mehr Zeit zum Berichten und Fragen beantworten. In seinem Vortrag sagte er, dass die SPD das Bollwerk der Demokratie muss und das Bollwerk gegen Rechts sein muss, was doch sehr charmevoll für ihn klingt. Für mich klingt es nicht nur charmant sondern attraktiv!

Die letzte Runde der Panels fand statt und ich entschied mich dieses Mal für einen Workshop, der auch wirklich einer war. Mit Achim Moeller (The Leadership) und Klaus Tovar (Leiter der Parteischule im Willy-Brandt-Haus) ging es um die hermeneutische Betrachtung von Wahlkämpfen. Quasi, was sollte man in einem Wahlkampf tun, was nicht. Unabhängig von Wahlergebnissen haben wir uns mit den vergangenen Kampagnen und Wahlkämpfen beschäftigt. Während des Workshops hat jede anwesende Person auch noch mal für sich Fehler gefunden und Chancen gesehen. Mit dieser Betrachtung des Workshops endete dann der DEMO-Kongress.

Es war schön, nochmal viele Leute zu treffen, die ich lange nicht mehr gesehen habe und gleichzeitig sich mit anderen zu vernetzen. Ein gutes Netzwerk hilft auch später bei Projekten und Aktionen!

Für mich ging es nach einem Familienbesuch dann erst am Samstag zurück nach Schwelm. Mit neuen Ideen, neuen Kontakten und einer Menge Tatendrang!

 
 

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